Dushan-Wegner

05.04.2024

Immer mehr Blut an den Händen der Gutmenschen

von Dushan Wegner, Lesezeit 5 Minuten
Syrer mit niederländischem Pass sticht 4-Jährige nieder. Das ist eine aktuelle Meldung. Spätestens seit 2015 aber gilt: Das Blut klebt an den Händen der Gutmenschen. (Wie sicher sind wir eigentlich, dass die Holländer genau prüfen, wen sie einbürgern?)
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Stellt euch zwei Mengen vor, durch zwei Kreise beschrieben. Der eine Kreis steht für die Menge der Themen, die an jedem gegebenen Tag aktuell sind. Die Themen, die euch und mich bewegen.

Der andere Kreis steht für die Menge der Themen und Fragen, die mich nicht nur »bewegen«, sondern zu denen ich auch ergänzende Gedanken anfügen möchte – hoffentlich Gedanken, die eurer Zeit und meiner Arbeit wert sind.

Bisweilen gönne ich es mir, über ein Thema zu schreiben, das nicht wirklich brandaktuell ist und mich doch bewegt, auf »philosophischer« Ebene. Zuletzt gestern, da schrieb und sprach ich über die Vorteile des Ignoriertwerdens. Meist aber schreibe ich über Nachrichten in der Schnittmenge von »Aktuell« und »zu essayistischen Fußnoten inspirierend«.

Doch an manchen Tagen geschieht es, dass eine Meldung in der Schnittmenge liegt, dass sie aktuell ist und ich auch etwas hinzuzufügen habe – und mich doch ein Aspekt dieser Meldung vom Schreiben abhalten will.

Jenseits des Sagbaren

Ihr werdet meine Hemmungen verstehen, wenn ich die Schlagzeile nenne: »Syrer sticht Mädchen (4) im Supermarkt nieder!« (bild.de, 4.4.2024)

Was ich in erster Reaktion dazu schreiben möchte, würde sich jenseits der Grenzen des in zivilisierten Kreisen Aussprechbaren bewegen.

Und selbst wenn ich sagen dürfte, was mein Herz und meine übrigen Organe dazu sagen wollen, so wären später mein Verstand und mein Anspruch mit diesen ersten Auswürfen sehr unzufrieden.

Selbst die spärlichen Informationen, die der deutsche Propagandastaat zu diesem Ereignis bereitstellt, fühlen sich an, wie wenn jemand mir einen Stabmixer in die Seele hält – und dann einschaltet.

Wahnsinn mit Methode?

Eine Mutter war mit ihrer vierjährigen Tochter im Supermarkt. Plötzlich griff ein 34-jähriger Syrer niederländischer Staatsangehörigkeit das Kind mit einem Messer an.

Wie kam er in die Niederlande? Wie sicher sind wir, dass die Niederlande nicht ohne gründliche Prüfung einbürgern? Wenn sich herausstellen sollte, dass andere Länder ohne gründliche psychologische und ideologische Prüfung einbürgern, wie halten wir es mit der Freizügigkeit?

Wenn Politiker sich zum »Gipfel« treffen, können deutsche Grenzen kontrolliert und geschützt werden (siehe etwa bmi.bund.de, 11.6.2024), vermutlich auch gegen solche »Niederländer« – warum nicht sonst?

Auf den Fotos in den Medien von der Festnahme des Täters scheint dieser einen »Gebetsfleck« auf der Stirn zu haben (siehe Wikipedia). Dieser entsteht durch besonders häufiges Berühren des Bodens mit der Stirn beim rituellen Niederwerfen. Noch mal: Wie sicher sind wir, dass die Niederländer genau prüfen, wen sie einbürgern?

Der Syrer und sein Opfer kannten sich nicht, so heißt es. Es würde die Tat nicht »besser« machen, wenn der Täter und die Mutter sich gekannt hätten. Doch seien wir ehrlich: Es würde dem Wahnsinn zumindest Methode verleihen. Als »Ehrenmord« oder wie auch immer man heute manche Barbarei bezeichnet.

Doch nicht einmal diese »logische Erleichterung« ist uns hier vergönnt. Es ist Gewalt ohne Logik. Außer der »Logik«, dass dies offenbar das Deutschland ist, auf welche Grüne und Gutmenschen sich so sehr freuten.

Verantwortung – nichts für Kotzbrocken

Diese zufällige Brutalität hätte ebenso gut Menschen widerfahren können, die mir sehr nahestehen. Es hätte einer Mutter und einem Kind widerfahren können, die euch persönlich nahestehen, die ihr real kennt. Wer auch nur ein Minimum an Menschlichkeit und Empathie mitbringt, wer kein Linksgrüner, Psychopath, Gutmensch oder anderer Kotzbrocken ist, dem stockt der Atem.

Wir sind hier keine Gutmenschen, und wir wollen also menschliche Menschen sein. Und dazu gehört, Verantwortung zu übernehmen, und das auch als ethisches Prinzip.

Verantwortungsethiker versuchen, Verantwortung für die Folgen ihrer Taten zu übernehmen. Deshalb denken Verantwortungsethiker die realistisch absehbaren Folgen aktueller Entwicklungen gründlich durch.

Gutmenschen dagegen lügen sich in die Tasche, dass eine Tat dann moralisch gerechtfertigt ist – also »gut« im moralischen Sinne –, wenn sie sich »moralisch anfühlt«, sprich: wenn die »Gesinnung« stimmt.

Tabus der Gesinnungsethiker

Gutmenschen und Gesinnungsethiker fühlen sich nicht für die Folgen ihrer Taten verantwortlich, wie schrecklich die Folgen auch sein mögen.

Gutmenschen und Gesinnungsethiker leugnen vorab aktiv die negativen Konsequenzen ihrer Handlungen – und wenn die absehbaren Folgen eintreten, lehnen sie die Verantwortung dafür ab und/oder tabuisieren deren Benennung.

Wenn Gesinnungsethiker an politische Macht gelangen, installieren sie Gesetze gegen »Hass« und »Hetze«, machen »politische Korrektheit« zu Recht und Gesetz, alles mit dem einen Ziel: das Benennen der realen Konsequenzen ihrer in »richtiger Gesinnung« verübten Taten zu verhindern.

Mitgestochen

Ich aber bin Verantwortungsethiker und sage: Jeder Einzelne, der »Refugees welcome«-Schilder hochhielt und damit »offene Grenzen« und »Einwanderung ohne Kontrolle« meinte, hat dort im Supermarkt moralisch mitgestochen.

Im Essay »Die Schuld der Gutmenschen« schrieb ich wörtlich: »Gutmenschen haben ›Blut an ihren Händen‹«.

Das schrieb ich im Jahr 2017, und heute, bald unglaubliche sieben Jahre später, bleibe ich definitiv dabei: Gutmenschen haben Blut an ihren Händen, und das Blut trieft, bildet Lachen und Pfützen und sickert in Deutschlands Boden. Kein Hochdruckreiniger wird dieses Blut aus Deutschlands moralischem Bodenbelag entfernen.

Ach ja, wir kennen das, dass jemand zu einem Thema angeblich nichts sagen will – »kein Kommentar!« – doch natürlich zelebriert er das Nichtsagen derart dramatisch, dass die Theatralik alles Notwendige transportiert. So ähnlich fühle ich mich heute bei diesem Essay.

Bester Versuch

Es gibt die aktuellen Themen des Tages. Und es gibt die Themen, die mich reizen, eine eigene Deutung und einen eigenen Weg nach vorn aufzuzeigen.

Doch bisweilen sind die Themen in dieser Schnittmenge so grausam, dass meine emotionale Mechanik sich verweigern will, darüber zu schreiben. Heute habe ich es dennoch getan.

Die Griechen gaben uns einst den Auftrag: Erkenne dich selbst!

Ich kann also heute erkennen: Ich will und werde Gutmenschen und Gesinnungsethiker auch weiter nicht verstehen, nicht auf emotionaler, menschlicher Ebene. Es fällt mir schwer, auch nur nachzuerzählen, was die realen Folgen gutmenschlicher Ignoranz sind.

Das war mein bester Versuch, über diese Meldung in der Schnittmenge von »aktuell« und »eines Kommentars bedürftig« öffentlich nachzudenken. Morgen reden wir über etwas anderes – hoffentlich!

Weitermachen, Wegner!

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