Vom einstigen EU-Chef, dem gern menschelnden Jean-Claude Juncker, ist vor allem jenes „Wir beschließen etwas“-Zitat geblieben, das die Moral und die Methode von EU und anderen reichlich postdemokratisch wirkender Organe erfrischend ehrlich beschreibt.
»Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert«, gab Juncker freimütig zu Protokoll. »Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.« (zitiert nach spiegel.de, 26.12.1999)
Ist es ein deskriptiver oder ein präskriptiver Satz? Beschreibt Juncker, wie es ist, oder wie es sein soll?
Nun, der Kontext legt nahe, dass Juncker in jenem Zitat keineswegs einen Fehler eingesteht und Besserung gelobt. Vielmehr rühmt er sich ob seiner gewitzten Machtmethoden. (Jener Spiegel-Text beginnt so: »Jean-Claude Juncker ist ein pfiffiger Kopf.«)
Wenn aber einer die Methoden seines Erfolges beschreibt, dann wird für jeden Nachfolger, der gern mindestens ebenso erfolgreich wäre, die Beschreibung zur Vorschrift, zur Anleitung. Und wenn es sich um ein Amt oder eine Institution handelt, dann wird diese vererbte Methode bald zu deren DNA.
Ein fehlender Aspekt
Juncker beschrieb die unmoralische Aushebelung demokratischer Prozesse, also einen »legalen Betrug« an den Regierten. (Die Frage nach Ordnung und Legalität aber scheint ohnehin tendenziell eine immer kleiner werdende Gruppe treudoof arbeitender Steuerzahler zu stellen.)
Tatsächlich beschrieb Juncker nicht nur die neue DNA der EU, sondern darüber hinaus die (sonst) unausgesprochene Denk- und Vorgehensweise des EU-typischen Filzes aus Politik, Propaganda und Konzernen.
Jenes Zitat lässt allerdings einen heute sehr wesentlichen Aspekt aus: Was tut man, wenn durchaus einige Leute »begreifen, was passiert«, und wenn es zudem »ein Geschrei« gibt?
Während der täglich fragwürdiger werdenden Coronapanik erlebten wir, was passiert, wenn Leute doch »begreifen, was passiert« und »ein Geschrei« wagen. Wir müssen es nicht ein weiteres Mal listen – es wurden ja ganze Bücher darüber geschrieben. Hier nur so viel: In der Coronapanik konnte man ganz praktisch erleben, was gewisse Werte-Bekenntnisse von Politikern wirklich wert sind.
In just diesen Tagen aber erleben wir einen weiteren Maßnahmenschritt, und der könnte tatsächlich zunächst aufs Glatteis führen!
Zu recht passabler Sendezeit
Bei der ARD titelt und berichtet man aktuell: »Fragwürdiger Impfstoff-Deal – wie Aufklärung verhindert wird« (aktuell abrufbar: ardmediathek.de, 16.8.2023). Und der Beitrag berichtet überraschend offen und ehrlich über viele dubiose Rahmenumstände des Milliarden-Deals zwischen Ursula v.d.L. (wer von Ihnen hat sie gewählt?) und Albert B. (Pfizer).
Praktisch alle Details und Vorwürfe, über welche die Staatsfunker plötzlich berichten, konnte man schon vor langer Zeit bei verschiedenen Freie-Denker-Bloggern nachlesen. Doch für exakt diese Vorwürfe und Thesen wurde man bis eben noch von der Propaganda-Maschinerie als »Schwurbler«, »Verschwörungstheoretiker« oder »rechtsextremer Coronaleugner« verunglimpft.
Und jetzt, als wäre es ganz selbstverständlich, wird es im Staatsfunk zu recht passabler Sendezeit berichtet?
Etwas ist da schräg.
Davor und danach
Die zynisch klingende Wahrheit ist wohl: Im Kopf ausreichend vieler Zuschauer verschwimmen so manche Ereignisse der letzten Jahre ineinander. Und so wird man bald behaupten können, dass der Staatsfunk gar kein Staatsfunk ist, sondern frei und kritisch, und dass er schon immer vor den Lügen rund um die Coronapanik gewarnt hatte. Tatsächlich aber warnte man davor und danach – währenddessen schalteten die Journalisten jedoch auffällig gleich, und auffällig aggressiv dazu.
Jetzt also tut man sehr kritisch und will aufklären. Soso. Vielleicht wird die ARD ja demnächst sogar ähnlich wie aktuell achgut.com titeln: »Die drei Hauptlügen des Christian Drosten«.
Würde es noch sehr verwundern?
Die Wahrheit niederbrüllen
Junckers Aussage ist zumindest heute nicht zynisch genug. Man müsste ergänzen: »Und wenn es doch Geschrei und Protest gibt, lassen wir sie in den Sozialen Medien zensieren. Wir vernichten wirtschaftlich die, die uns zu widersprechen wagen. Wir bezahlen Journalisten, um gegen den Widerspruch anzubrüllen – und um die Wahrheit niederzubrüllen.«
Weiter aber: »Und dann, wenn es kein Zurück mehr gibt, während die verheerenden Folgen unseres Handelns nicht zu leugnen sind, lassen wir die Berichterstattung ein weiteres Mal um 180 Grad drehen. Die Presse wird plötzlich von unseren Fehlern berichten, und man wird behaupten, sie hätten es schon immer getan.«
Das Schlüsselwort ist: »kein Zurück«.
Auch wenn er mal
Wenn Mainstream-Medien plötzlich wie selbstverständlich zugeben, was auszusprechen einen eben noch ins Visier von Propaganda und Staatsanwälten brachte, dann könnte sich für uns logisch erschließen, dass es wohl »kein Zurück« mehr gibt.
Tatsächlich wird schon seit einiger Zeit berichtet, dass der EU-Staatsanwalt sich die Auftragsvergaben der Frau Doktor von der Leyen näher anschaut; ich berichtete bereits im Essay vom 2.11.2022 darüber. Und inzwischen läuft es, zusammen mit vielen weiteren handfesten Kritiken, sogar in der ARD.
Ich will hier ein deutsches Sprichwort abwandeln, und ich überlasse Ihnen, selbst zu urteilen, ob es hier zutrifft: »Wer immer lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er mal (und zu spät) die Wahrheit spricht.«
Auch und gerade wenn der Staatsfunk mal die Wahrheit sagt, gilt weiterhin und mehr denn je: Prüfe alles, glaube wenig, denke selbst!