Dushan-Wegner

31.12.2020

2021 wird alles wieder gut

von Dushan Wegner, Lesezeit 5 Minuten, Foto von Lara Jornod
2020 war das Jahr, in dem sich Verschwörungstheorien im Wochentakt bestätigten. Wie reagiert die Politik? Richtig – sie will gegen die Verschwörungstheoretiker vorgehen. – Was wird 2021 »wahr« sein?
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Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, so heißt es, zeige ihm deine Pläne. – Wenn du aber selbst einmal laut lachen möchtest, dann schau dir einfach die Pläne an, die wir uns selbst vor einem Jahr zurechtgelegt hatten!

In der Einleitung zum Essay vom 31.12.2019 schreibe ich von meiner Hoffnung für die 2020-er Jahre: »Die Bürger wenden sich von Propaganda und Staatsfunk ab, denken selbst und hören auf ihren Verstand.« – Ach, um eine schöne goetheschen Wortschöpfung heranzuziehen: Dieser Knabenmorgenblütentraum reifte nicht – und wenn er auch hier und da zarte Knospen sprießen ließ, so blieben diese so tapferen wie einsamen Krokusse doch Solitäre, die sich einzeln und mutig durch die sonst vereiste Schneedecke kämpften.

Ebenfalls am 31.12.2019 meldeten die Medien via dpa: »Mysteriöse Krankheit in China entdeckt«, »Fieber, Atemprobleme: Eine bislang unbekannte Lungenkrankheit ist in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ausgebrochen«, besorgt fragte man: »Droht eine neue Pandemie?« (dw.com, 31.12.2019)

Es ist der frühe Morgen des 31.12.2020, und ich fürchte, dass mein lautes Lachen meine noch schlummernde Familie weckt. Ich blicke auf meine eigenen Essays zurück – wie auch Sie, liebe Leser, nutze ich dushanwegner.com/liste/ für den Rück- und Überblick.

Eine Reihe von Dingen sind ganz anders, als wir sie auf dem Horizont hatten. Im Text vom 30.1.2020 (»Nationen und Menschen sind unterschiedlich (und ja, das ist gut so)«) schrieb ich noch vom Verzehr halbroher Fledermäuse und wünschte »den Erkrankten eine schnelle Genesung«, also ob es alles schnell vorbei wäre – ach, wie naiv wir doch waren!

Einen Monat später verabschiedete ich dann den Februar (»Februarkäfer, flieg!«), und was uns damals noch als Möglichkeit vor offene Fragen stellte (»2015 darf sich nicht wiederholen!«), würde wenig später eine Fußnote sein. Die Regierung fliegt illegale Migranten gleich direkt in die Arme der Wohlfahrtskonzerne (siehe aktuell etwa welt.de, 30.12.2020) – und die Journalisten des Propagandastaates Deutschland in den von der Regierung co-finanzierten Mainstream-Zeitungen nennen sie wieder brav »Flüchtlinge«.

Zu Beginn des Jahres 2020 mokierte sich noch ein gewisser Immobilienprofi-in-privater-Sache, der kluge Herr Spahn, die »Verschwörungstheorien« bereiteten ihm eine größere Sorge als das Virus. Der Staatsfunk drehte brav die Propaganda-Temperatur hoch, warnte vor – natürlich – »rechter« »Angstmache« und riet: Corona-Virus? »… alle erstmal durchatmen«! – Wir wissen, wie sich die Angelegenheit weiter entwickelte.

»Nie in den letzten 15 Jahren haben wir alle das alte Jahr als so schwer empfunden«, stammelt zum Jahreswechsel die »Jungkommunistin«, die mit eisernem Griff das ihr ausgelieferte Land in den Untergang und in Chinas offene Arme führt (siehe welt.de, 31.12.2020, sowie die Essays »Chinas Kolonie« und »In China haben sie keine Querdenker«).

2020 ist das Jahr, in welchem Deutschland buchstäblich schamlos zum Propagandastaat wurde. Der Staatsfunk, die Frontkrieger in der Propagandaschlacht gegen »falsche Meinungen«, wurde sich seiner Machtstellung neu bewusst und verlangte noch mehr Geld – und trieb derweil erbarmungslos die Zwangsgebühren ein, holte knallhart bei den von den COVID-19-Maßnahmen gebeutelten Bürgern via Vollstreckung die Propagandasteuer (siehe bild.de, 31.12.2020).

Die CSU erlaubt sich zum Ausgang des Jahres eine politische Extra-Schweinerei. Merkels bayerische Bettvorleger fordern, »Verschwörungstheoretikern« via Bundesverfassungsschutz auf die Pelle zu rücken (siehe welt.de, 30.12.2020). (Randnotiz: »Verschwörungstheorien« werden im neuen deutschen Propagandasprech übrigens »Verschwörungserzählungen« genannt, um ihnen den Status als »Theorie« zu nehmen.)

Das Jahr 2020 begann damit, dass eine »Verschwörungstheorie« wahr wurde und die Regierung samt des Staatsfunks – fürwahr nicht zum ersten Mal – ihre Beschwichtigungen kassierten und wie selbstverständlich behaupteten, was sie eben noch als »rechts« und »populistisch« diffamiert hatten.

Das Jahr findet sein einstweiliges Finale mit dem Wahrwerden von Befürchtungen, die selbst für Verschwörungstheoretiker in ihrer Ausdrücklichkeit überraschend kommen. Aktionsfondprofi Merz schlägt großzügig vor, dass man »Corona-Geimpften mehr Freiheitsrechte zugestehen« soll (so welt.de, 31.12.2020), und Immobilienprofi Spahn hält es für »möglich«, dass »Restaurant- und Konzertbesuche nur für Geimpfte« gestattet werden (so bild.de, 30.12.2020).

Seit Maaßen »gegangen wurde« (siehe Essay vom 17.9.2018) fühlt sich auch der Verfassungschutz des Propagandastaates bei gewissem Sonnenstand wie ein verlängerter Arm des Merkel-Machtzirkels an – und so würde es wenig überraschen, wenn die CSU es via Verfassungsschutz bekämpfen will, dass unangenehme Wahrheiten allzu deutliche, allzu früh oder gar von den »falschen« Leuten ausgesprochen werden!

Es kursieren nicht wenige Witze heute, welche unsere Schmerzen ob des vergangenen Jahres und die Furcht vor dem kommenden Jahr in die witztypische Absurdität zu komprimieren versuchen.

Ein aktueller Witz geht etwa so: Außerirdische landen auf der Erde, es ist ein kurzer Kampf, und mit gezückten Laserpistolen erklären die Aliens: »Widerstand ist zwecklos! Wir haben eure Herrscher entmachtet, eure Wirtschaft gekapert und nun übernehmen wir hier die Kontrolle!«, woraufhin die Menschen antworten: »Danke! Super! Endlich!«, woraufhin wiederum die Außerirdischen sagen: »Äh, bitte, was?!«

Das Jahr 2020 ist vorbei – die Umbrüche aber, für die »2020« steht, haben womöglich gerade erst begonnen. Manche sagen, das mit dem Weltende, das von den Maya für 2012 prophezeit worden sein soll, sei ein Zahlendreher gewesen und die Welt ende tatsächlich 2021. Englischsprechende weisen darauf hin, dass »2021«, englisch ausgesprochen, wie der englische Ausdruck für »2020 hat gewonnen« klingt: »twenty twenty won«.

Vielleicht ist aber auch das Gegenteil der Fall! Vielleicht sind all diese Umbrüche schon vorbei! Vielleicht greift die Impfung, die Wirtschaft zieht wieder an und 2021 wird alles wieder gut, vielleicht ist das Meer ab hier wieder ruhig und glatt und brav wie ein sattes Lämmchen, all das kann auch sein…

Beim Rückblick auf das Jahr 2020 wurde mir schmerzhaft vor Augen geführt, wie hilflos unsere Vorhersagen ob konkreter Ereignisse sind. Derselbe Rückblick auf unsere Jahre bis hierhin lässt uns jedoch fühlen, wie wichtig unsere Werte sind. Je unschärfer die Zukunft ist, umso überlebenswichtiger ist es, zu wissen, wofür man steht – was uns wirklich wichtig ist. 

Niemand von uns »kleinen Leuten« weiß, was das kommende Jahr wirklich bringen wird.

Ich sage nicht: Dies wird sicherlich passieren!

Ich sage nicht: Dies wird auf keinen Fall passieren!

Ich sage heute nur, und das mit Nachdruck: Ordne deine Kreise!

Weiterschreiben, Wegner!

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