Dushan-Wegner

06.08.2023

Die andere Lücke

von Dushan Wegner, Lesezeit 5 Minuten, Bild: »Was bedeutet all das Blöken?«
Immer öfter findet man Bürger und Medien, welche die Wahrheit aussprechen. Die Wahrheitslücke wird geschlossen – doch eine andere Lücke tut sich auf. Fragen Sie mal einen Mitbürger, was der Sinn der Mühe ist, und er beginnt zu stammeln.
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Wohl dem, der die Wahrheit sagt, ob er dafür Applaus erntet oder das Gegenteil. – Dieses Gegenteil von Applaus ist aber keineswegs Zorn, Zensur oder Unterdrückung, sondern Gleichgültigkeit. (Ganz verloren ist der, der für seine Meinung von den Mächtigen gelobt wird und daraufhin nicht sofort Buße tut und umkehrt.)

In den Anfangstagen meines essayistischen Schreibens (aktuell 1778 Essays) brauchte es noch Mut, unter eigenem Namen aufzuschreiben, was der Fall ist. In Essays wie »Ich habe keine Angst mehr« (2016) sprach ich mir und meinen Lesern den Mut zu, das Offensichtliche in Worte zu fassen, die von der Propaganda verschwiegenen Fakten, aber auch die von derselben Propaganda für tabu erklärten Gefühle ob der aktuellen Ereignisse.

Einige sind konsequenter

Dies sind nicht mehr die Anfangszeiten. Was auszusprechen einen eben zum »Schwurbler« und »Rechtsextremen« machte und ins Visier der Zensoren brachte, etwa das Sprechen über Impfnebenwirkungen, darüber wird plötzlich sogar bei ARD und ZDF berichtet. Dazu etablieren sich neben den Freien Denkern auch alternative Medienhäuser mit tiefen Taschen, welche ebenfalls das berichten, was zu verschweigen politiknahen Journalisten den Job sichert. (Und einzelne Figuren wie Prof. Stefan Homburg sind auch in ihrer Wahrheitssuche konsequenter als organisierte alternative Medien.)

Und wenn auch inzwischen nach Wahrheit gesucht wird, sehe ich noch immer eine große Lücke, einen Mangel, und diese Lücke ist von der gefährlichsten Art von Wissenslücken: Wichtiges Wissen fehlt, und uns ist nicht einmal bewusst, dass es uns fehlt.

Ablehnung, und dann?

Ja, es ist wichtig und richtig, zu sagen, »was Sache ist«. Wir stellen aber fest, dass »die da oben« sich inzwischen kaum noch darüber scheren, ob ausgesprochen wird, was wirklich im Land passiert.

War es nicht einst unsere Hoffnung, dass das Aussprechen der unschönen Wahrheit »die da oben« motivieren würde, die der unschönen Wahrheit zugrunde liegende Realität zum Besseren zu verändern?

Vielleicht ist es »denen« egal, weil gewisse beabsichtigte Entwicklungen inzwischen unumkehrbar sind. Meldungen zu Todesfällen und Impfnebenwirkungen mussten nur so lange unterdrückt werden, wie der große Reibach lief. Jetzt ist es auch egal. Wer betroffen ist, aber überlebte, hat mit seinen Herzproblemen genug zu tun. Dass vorgeblicher Klimaschutz in Wahrheit die Natur zerstört, auch das ist inzwischen reichlich egal, ähnlich wie die Rolle der EU als Gefahr für die Freiheit in Europa. Da sowohl Grüne als auch FDP in der Regierung sitzen, müssen sie nicht in der Opposition so tun, als seien sie für Klima oder für Freiheit. Der Bürger, der sich jetzt darüber beschwert, findet kaum eine Lobby (auch die AfD kann nicht auf alles spezialisiert sein), und so darf er gern öffentlich lamentieren – es bringt ja nichts.

Es kann tatsächlich heute viel mehr Wahrheit ausgesprochen werden als etwa in der Zeit um das Unrechtsjahr 2015 oder zu Beginn der Coronapanik. Und »ausgesprochen werden« bedeutet für die meisten von uns, dass wir die entsprechenden – oft negativen – Meldungen lesen.

Wir können uns aufregen. Wir können sagen: »Nein danke, jetzt gerade nicht!«, oder wir kaufen und tragen sogar ein T-Shirt, das »Nein danke, jetzt gerade nicht« sagt.

Und dann?

Was, wenn Widerspruch allein nicht genügt, um die Probleme zu bewältigen? Wäre dann die dauernde Beschäftigung mit den negativen Umständen nicht destruktiv? Immer nur zu hören, wie schlimm alles ist, das ist doch das Rezept für Depression und Verzweiflung!

All der Mühe

Eine bestimmte Lücke wird mir täglich deutlicher, ob ich mit Deutschen oder Menschen anderer (westlicher) Sozialisation rede: Selbst die, die sich selbst als Macher und Hauptgestalter ihres eigenen Lebens verstehen, wirken auf emotionaler Ebene erstaunlich »reagierend«.

Ich will aufs Neue mutig sein und die erwähnte emotionale Ebene auf die spirituelle Ebene erweitern! Sogar selbstbewusste und erfolgreiche Menschen blocken, lachen, lenken vom Thema ab, lenken sich ab oder manchmal sind sie ehrlich und seufzen, wenn man sie etwas Simples fragt wie: »Warum machst du das alles überhaupt? Was ist der Sinn all der Mühe?«

Wenn man sich also aufmachen würde, diese große Lücke zu füllen, ohne Religion und ohne Beleidigung des Verstandes, wo würde man beginnen?

Natürlich halte ich nichts von »Positiv-Sehen« und krampfhaftem Schönreden. Ja, man will versuchen, eine Perspektive zu finden, die trotz und bei allem ein lebenswertes Überleben ermöglicht. Doch der Verstand darf kein Hindernis sein – eine Erklärung der wirklich wichtigen Zusammenhänge muss funktionieren, wenn und indem man den Verstand auf 100 Prozent hochdreht!

Wo also beginnen?

Mein Vorschlag mag ungewöhnlich klingen, doch ich denke, dass der erste Schritt tatsächlich »Dankbarkeit« lauten muss.

Ich habe also eine Begründung und Erklärung für Dankbarkeit formuliert, die Sie im aktuellen Essay »Sei dankbar!« finden. Diesmal gibt es den Text auch auf Englisch (»Be grateful!«) und auch als englisches Video!

Der Chef sein

Ich halte es für wichtig, die Wahrheit zu sagen, unabhängig davon, ob und wie viel Applaus es gibt. Umso mehr bin ich dankbar für Ihre Begleitung und Ihr Feedback und dafür, dass Sie diese Inhalte mit Freunden teilen.

Ja, es ist notwendig, zu wissen, was wirklich passiert. Doch keinen Deut weniger wichtig ist es, sich darüber bewusst zu sein, was in einem selbst passiert!

Was in der Welt passiert, kannst du ein klein wenig beeinflussen, doch selbst der Mächtigste der Mächtigen kann nicht alles kontrollieren. Was aber in dir selbst passiert, das kannst du durchaus kontrollieren, in deinem Geist solltest du der Chef sein.

So manches andere Problem des Landes und der Welt wird aber erst gelöst werden, wenn mehr Menschen sich dessen bewusst sind, wer sie sind, was ihnen wichtig ist – und wofür sie dankbar sind.

Weiterschreiben, Wegner!

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