Entgegen anders lautenden Behauptungen gab es schon früher Überschwemmungen, in Deutschland und anderswo.
Die Bibel berichtet sogar in den ersten Kapiteln von der Sintflut, als das Wasser die Welt bedeckte, ganz ohne CO₂ und Verbrennungsmotoren.
Und wenn man nicht daran glaubt, dass die Sache mit der Arche genau so passierte, dann ist dieses Beispiel noch stichhaltiger, denn dann muss man davon ausgehen, dass die Sintflut und andere Flutmythen auf realen, teils verheerenden Fluten basierten, die es immer schon an verschiedenen Orten der Welt gab.
Schon länger am Zielort
Doch »Wasser« bedeutet nicht nur Dihydrogenmonoxid. Diverse Formen des Wassers können sinnbildlich auch für Menschenmassen stehen.
Nehmen wir an, dass viele Menschen gleichzeitig ihren Wohnort wechseln. Dann könnten die Menschen, die schon länger am Zielort wohnen, eine solche Veränderung als »Flut« empfinden.
Darf man Menschen mit einer Flut vergleichen, also mit Wasser? Jesus bezeichnet sich ja selbst als Wasser des Lebens, und das verbleibende Gute der Welt wird bekanntlich vom Halbvollen des Glases bebildert. Meine Familie und ich sind ja auch vor Jahren in den Westen gezogen, und es schiene mir durchaus passend, mich als Tropfen zu bezeichnen, der vom Osten her ins Land tropfte, dabei einigen Leuten auf die Glatze fiel und »Platsch!« machte, nun hier und da hinfließt und doch absehbar in fremder, angenommener Krume versickern wird.
1964
Frankreich erlebt ja schon länger soziale Veränderungen, die von manchen Bürgern als »Flut« empfunden werden.
Probleme, die wir in deutschen Freibädern erleben, wurden auch schon aus Frankreich im Prä-Relotius-Spiegel gemeldet. »Zehn, zwanzig Algerier-Hände zerren an den Verschlüssen des Badekostüms und rauben der Trägerin das Textil. Vor allem am Wochenende beherrschen die souverän gewordenen Nordafrikaner die Pariser Bassins« (Der Spiegel, 29/1964).
Was bislang nicht?
Wenn im heutigen Frankreich aber nicht gerade Priester erstochen, Laien erstochen, Kathedralen angezündet oder Kirchen vandalisiert werden, dann entzünden sich Unruhen in Pariser Vor- und Innenstädten, sprich: »Junge Männer« legen Lebenswerk, Heimat und Hoffnung der Franzosen buchstäblich in Schutt und Asche.
Beim jüngsten Vorkommnis dieser Art, tanzte Macron gerade beim Elton-John-Konzert (businessinsider.com, 3.6.2023).
Doch jetzt, im späten August 2023, können die Franzosen endlich Hoffnung schöpfen!
Macron will die Zuwanderung nach Frankreich deutlich reduzieren, denn er hat eingesehen: »Die Situation, in der wir uns befinden, ist unhaltbar« (focus.de, 24.8.2023).
Ich frage mich allerdings: Was will er tun, was er bislang nicht getan hat?
Ach, Moment, da habe ich mich doch glatt wiederholt! »Was will er tun, was er bislang nicht getan hat?« ist der Titel meines Essays vom 18.10.2020, und damals ging es ebenfalls um Macron, nämlich um seine Reaktion auf die Ermordung eines französischen Lehrers durch einen islamistischen Flüchtling.
Bald etwas langsamer
Macron will aber nicht nur »Integration begrenzen«. Er will auch die »Baustelle Familie« stärken, denn die meisten »Unruhestifter« waren »Kinder Alleinerziehender«.
Im Kern gibt der Superglobalist Macron zu, dass zentrale Lügen des Globalismus eben das sind: zynische Lügen, die zu Leid und Zerstörung führen.
Doch selbst wenn wir es dem Ex-Rothschild-Banker glauben würden, dass er es diesmal aber wirklich ernst meint, hätte er ja dennoch bloß gesagt, dass er die bildliche Flut bald etwas langsamer steigen lassen wird!
Das ist etwa so wie in Köln, als das Wasser bis kurz unter die Ampeln stand und die Keller vollgelaufen waren, und man gar nicht erst das Wasser hätte abpumpen wollen, sondern einfach nur zufrieden gewesen wäre, wenn es demnächst etwas langsamer steigt.
Und das zweite Mal
Wenn wir bei der »Flut«-Metapher bleiben wollen, bieten sich für die weitere Entwicklung Frankreichs zwei Szenarien.
Erstens: Das »Wasser« wird steigen, der Pegelstand wird etwa gleich hoch bleiben oder wird nur so langsam »sinken«, dass es sich wie eine anhaltende oder gleich hohe Flut anfühlt.
Zweitens: Das »Wasser« wird zurückgehen, und zwar derart, dass die Gesellschaft es merkt, dass es mehr ist als Ankündigungen kurz vor Wahlen.
Wie würde man das praktisch umsetzen?
Machen wir uns nichts vor: Eine Tsunami-Flut richtet zweimal Zerstörung an. Das erste Mal, wenn sie landeinwärts rollt, und das zweite Mal, wenn die Wassermassen wieder aufs Meer hinausziehen.
Doch Frankreichs »Fluten« bestehen natürlich nicht aus Wasser. Es sind Menschen, mit Gefühlen und Menschenrechten. Und spätestens wenn man sich realistischerweise aufmachen sollte, Gesetze zu verabschieden, sodass man Menschen abschieben kann, die zwar politisch in Europa geboren wurden, aber nicht kulturell – und absehbar auch nicht emotional – in Europa ankommen werden, wird es auf mehr als eine Art kompliziert.
Doch dass etwas »kompliziert« ist, heißt nicht, dass es nicht lebensnotwendig ist – oft im Gegenteil.
In ihrer Heimat
Die »jungen Männer« wurden zwar zum nicht unwesentlichen Teil auf eine Art sozialisiert, die auch mit buchstäblicher Gewalt nicht mit dem verbleibenden Rest an westlichen Werten in Einklang zu bringen sind, doch sie bleiben Menschen. Ich kann und will nicht anders, als mich in beide hineinzufühlen: in die französischen Opfer und in die ausländischen Täter, die nicht nach Europa passen.
Ob wir nun das Wasser oder das Messer am Hals spüren, bleiben wir doch fühlende Menschen und rationale Lebewesen.
Vergessen wir nicht, dass wir beide Menschen sind, »die« und wir. Lasst uns denen ein gutes, erfolgreiches Leben wünschen, aber derart, dass »die« und wir uns (wieder?) an Leben und Heimat erfreuen können.