Dushan-Wegner

15.05.2021

Krachend in die Realität

von Dushan Wegner, Lesezeit 5 Minuten, Foto von Marek Piwnicki
Ein Freund erzählt Ihnen von seinen Phantasien, frontal in andere Autos zu krachen. Würden Sie mit so einem ins Auto steigen? Nein? – Nun, bald könnten Sie von solchen Leuten regiert werden (wenn es nicht schon längst der Fall ist).
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»Darf ich etwas gestehen?«, fragt Duane (ausgesprochen wie »Dwayne«), gespielt von Christopher Walken, in Woody Allens Film »Annie Hall« (Deutsch: »Der Stadtneurotiker«, engl. Szene auf YouTube, meine Übertragung), »Ich sage dir das als Künstler, ich denke du wirst verstehen. Manchmal wenn ich fahre, auf der Straße in der Nacht, sehe ich zwei Lichter auf mich zukommen. Schnell. Ich spüre diesen plötzlichen Drang, das Lenkrad herumzureißen, frontal in das entgegenkommende Auto. Ich ahne die Explosion. Das Geräusch berstenden Glases. Die Flammen, die aus dem fließenden Benzin steigen.«

Wie es sich fürs filmische Geschichtenerzählen gehört, findet sich der von Allen gespielte Charakter Alvy bald im Auto mit Duane wieder, und Duane fährt, und es ist Nacht – und Alvy ist sehr nervös.

Lächerlichkeit kein Hindernis

Die Welt ist ein gefährlicher Ort, verwirrend und instabil. Nach vier Jahren relativen Friedens unter Trump wurde die Marionette Biden eingesetzt und vier Monate später geht der Nahe Osten in Flammen auf. Wenn nicht ein Wunder geschieht, woraufhin Trump zurückkehrt und wieder Frieden stiftet, werden wohl bald weitere Kriege folgen, dann vermutlich auch mit direkter US-Beteiligung (siehe dazu etwa meinen Essay vom 24.11.2020).

Man könnte sich heute wirklich zu fürchten beginnen, und da ist man doch dankbar, wenn man etwas zu lachen hat – so wie Deutschland eben die Grünen hat. (Natürlich hat die Geschichte schon mehrfach gezeigt, dass Lächerlichkeit kein unüberwindbares Hindernis für Machtambitionen ist.)

3.000 Änderungsanträge

Die Parteispitze der Grünen hat ein Wahlprogramm vorgelegt – und der Parteibasis ist es lange nicht anti-deutsch und verrückt genug, weshalb 3.000 Änderungsanträge eingingen (siehe welt.de, 15.5.2021).

Für »sechs Jahre bundesweit ein verbindlicher Mietenstopp« wird von der Basis gefordert. – Meinen die einen Stopp von Mieterhöhung oder wirklich »Mietenstopp«, also gar keine Mieten mehr? Vorstellbar ist ja alles bei diesen »Melonen« (außen grün, innen rot).

Schon vor der Corona-Panik hörte man in Deutschland fast jede Woche von der Schließung von Produktionsstätten und Entlassungen (siehe etwa die Essays vom 5.8.2020 und vom 8.10.2019). Vor kaum zwei Wochen notierte ich im Essay »Wir Hungerkünstler« das Ende der Papierfabrik Zanders, die zuletzt einfach nicht mehr die horrenden CO2-Preise aufbringen konnte (also ein ideologischer Ausgabenposten, für den es keinerlei Gegenwert gibt).

Einigen in der Grünen-Parteibasis geht das Firmensterben offenbar nicht schnell genug, also will man den CO2-Preis verdoppeln. Eingebracht wurde der Antrag von einem jener wie aus der Aktivismus-Retorte wirkenden »Umwelt-Aktivisten«.

Dieser Antragsteller wirkte in der medialen Berichterstattung bis vor kurzem noch wie eine Art »männliche Fridays-for-Future-Blondine«, ist aber mittlerweile dort wieder weg und will sich wohl im Bundestag die frühe Vollversorgung sichern (welt.de, 15.9.2020). (Es muss schon eine glitzernde Welt sein bei diesen rätselhaft wie aus dem Nichts auftauchenden »Umweltaktivisten«, deren Job es anscheinend ist, mehr Gewinne für CO2-Spekulanten und damit eine Umverteilung von Arbeitern nach Spekulant zu fordern. Auftritte in Staatsfunk-Talkshows und das Mandat im Bundestag wirken für diese Leute nicht wie die Krönung eines Lebenswerkes, sondern bloß wie der erste, lästige Schritt ihrer Lebenskarriere.)

Einwandernde Migranten (die natürlich »Flüchtlinge« genannt werden) sollen sich laut einem Antrag aussuchen dürfen, in welches EU-Land sie reisen. Man will wörtlich die EU-»Außengrenzen durchlässig machen« – muss man solchen Irrsinn noch kommentieren?

Ob man den Titel des Wahlprogramms von »Deutschland – Alles ist drin« zu »Deutschland – Alle sind drin« ändern will, das ist mir aktuell nicht bekannt.

Apropos Titel: Es hat sich ja inzwischen herumgesprochen, dass einige Hundert (!) Mitglieder sich vor dem Wort wie auch Konzept »Deutschland« ekeln und es daher ganz aus dem Titel des Wahlprogramms streichen wollen.

Sanft oder ruppig

Die Grünen liefern sich aktuell in den Umfragen zur Bundestagswahl ein Kopf-an-Kopf-Krabbeln rund um den 24%-Wert mit der anderen linksgrünen Partei, der CDU. Die Chance ist real, dass die mediale Großkampagne für eine »Kanzlerin Baerbock« erfolgreich wird.

Merkel ist eine kalte Machtpolitikerin, die für ihren täglichen Machterhalt bereit war, das Leben von Bürgern, den Wohlstand des Landes und unsere Zukunft zu opfern. Die Grünen sind schlicht verrückt und intellektuell auf dem geistigen Stand schlecht erzogener Kleinkinder. Was ist »besser«, was ist mehr zu fürchten?

Man fühlt sich mit den Grünen als Regierungspartei wie der Protagonist in der zitierten Filmszene, der zu einem suizidalen Verrückten ins Auto steigt.

Würden Sie mit einem mitfahren, der davon faselt, wie er das Auto gern frontal in den Gegenverkehr steuern würde? Nun, bald könnten Sie regiert werden von einer Partei, die sehr ähnliche Dinge vorhat, aber eben nicht »nur« mit einem Auto auf der Autobahn (deren weiteren Ausbau einer der Anträge stoppen will), sondern gleich mit einem ganzen Land.

In jener Filmszene, als er die geheimen Wünsche des irren Duane hört, antwortet Alvy Singer: »Gut. Nun, ich muss – ich muss jetzt gehen, Duane, weil ich – ich werde zurück auf dem Planeten Erde erwartet.«

(Meine Übertragung. Englisches Original: »Right. Well, I have to – I have to go now, Duane, because I, I’m due back on the planet Earth.«)

Deutschland sollte einen Weg finden, den Grünen samt ihrer medialen Propagandatruppe zu sagen: »Okay, spannend – wir würden jetzt aber gern zurück auf den Planeten Erde, zurück zur Normalität, zurück in die Realität.«

Die Welt fühlt sich heute durcheinander und gefährlich an. Die aktuelle Stärke der Grünen (und anderer »links-irren« Bewegungen weltweit) ist teils eine Form von Realitätsflucht.

Jedoch, am Ende gewinnt immer die Realität (wie auch die 75% der Bürger denken könnten, die eben nicht für Fraktion 90/Die Irren stimmen wollen).

Deutschland wird zurück auf dem Planeten Erde erwartet, zurück im Kreis der nicht-verrückten Nationen. Irgendwann geht auch einem von Öko-Irrsinn betriebenen UFO der Treibstoff aus.

Früher oder später wird Deutschland in die Realität und auf den Planeten Erde zurückkehren müssen. Wir dürfen gespannt sein, wie sanft oder ruppig sich die Landung anfühlen wird.

Weiterschreiben, Wegner!

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