Dushan-Wegner

11.11.2020

Fragen, bevor wir das Weltall besiedeln

von Dushan Wegner, Lesezeit 9 Minuten, Foto von NASA
Quintessenz der US-Wahl 2020 bislang: Mit Corona wurde betrugsanfällige Briefwahl gepusht. Wer sich als Zeuge vorwagt, wird lächerlich gemacht. Es gibt statistische Anomalien. Millionen US-Wähler würden sich durch einen POTUS Biden schlicht beraubt fühlen!
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Wie eine interessante Melodie, die zunächst leise erklingt, so dass man sie zwar hört, aber nicht gleich merkt, die dann aber mit jeder Wiederholung lauter wird, bis man gar nicht mehr umhin kann, als sie wahrzunehmen, als sie mitzusummen, so erklingt mir über die Jahre immer wieder jene Frage, welche man das »Fermi-Paradoxon« nennt.

»Außerirdische, helft uns!«, rief ich im Juli 2019. »Sind wir den Außerirdischen zu blöd?«, fragte ich im Dezember selben Jahres. In beiden Texten erwähne ich Fermi.

Fermis Paradoxon lautet, extra kurz gesagt: »Wo sind sie alle?« – und, etwas lauter gesagt: »Wenn es so viele Galaxien da draußen gibt, dann müssten doch irgendwo weitere Planeten existieren, wo Technologien entwickelt wurden, so dass die Außerirdischen mit uns Kontakt aufnehmen können oder sogar bei uns vorbeikommen können. Also, wo sind sie alle?«

Im Essay vom 11.12.2019 buchstabiere ich einige Möglichkeiten aus, warum »sie« wohl nicht »hier sind«; Wikipedia führt weitere auf.

Die Frage nach den Außerirdischen ist, wo sie denn alle sind, und »praktische Träumer« wie Elon Musk drehen die Frage um, und antworten dann, extra frei paraphrasiert: Wenn die Marsmenschen nicht zu uns kommen, dann kommen wir eben zu ihnen!

Die Idee eines Marsflugs ist sicher nicht neu. Wikipedia notiert etwa den Vorschlag des Raketeningenieurs Wernher von Braun bereits in den 1950er – er schlug zuletzt einen nuklear getriebenen Ionenantrieb vor. Inzwischen haben die Menschen immerhin Roboter zum Mars hinaufgeschickt (siehe dazu nasa.gov), die dort umherfuhren und Bilder auf die Erde funkten.

Der Flug zum Mars würde etwa sieben Monate dauern (je nachdem, wie die Planeten stehen, was hier keine astrologische Aussage ist). Das wäre nur einen Monat länger als etwa die Astronauten auf der International Space Station (siehe nasa.gov (PDF)) verweilen. Der Flug zum Mars wäre natürlich eine ganz eigene psychologische Belastung, beginnend damit, dass sie die Ersten wären und statt um die Erde zu kreisen sich sieben Monate lang von ihr weg bewegen, hinein ins dunkle Weltall.

Jedoch, nehmen wir an, dass der Marsflug gelänge – immerhin sind die Wissenschaftler in der Lage, sinnvoll darüber zu sprechen, was es realistisch bräuchte – wäre damit schon die Besiedelung und Erforschung des Weltalls durch den Menschen angebrochen? – Nein, so schnell und weit schießen weder Preußen noch Propulsionstechniker.

Den nächsten theoretisch bewohnbare Planeten außerhalb unseres Sonnensystems nennen wir Proxima Centauri b (siehe Wikipedia), und dieser Planet ist etwa 4,2 Lichtjahre von der Erde entfernt. Wenn der Mensch so schnell wie das Licht fliegen könnte, wäre er über vier Jahre unterwegs – mit (nach Einstein) »realistischen« Geschwindigkeiten würde die Flugzeit hundert oder mehr Jahre betragen.

Ingenieure und Weltraumunternehmer grübeln über all diese technischen Fragen der Weltraumerkundung, doch wir alle ahnen, dass sich da noch eine weitere Frage stellt, und sie spiegelt präzise eine beliebte Lösungsmöglichkeit zum Fermi-Paradoxon.

Auf Fermis Frage antworten einige mit der Gegenfrage: Warum sollten die Außerirdischen uns denn kontaktieren?

Auf die Frage nach der Besiedelung des Weltalls aber drängt sich diese Gegenfrage auf: Warum sollten wir Menschen denn das Weltall besiedeln?

Sicher wird man mit Applauszeilen wie »Weil wir es können!«, oder »Zu erforschen liegt in der Natur des Menschen!« einigen Applaus einfahren (wie man »Applauszeilen« konstruiert, das steht in Talking Points) – doch Applauszeilen sind keine Begründung in der Sache.

Warum sollten wir ins Weltall aufbrechen? Wäre es mehr als nur die Abenteuerlust einiger Eliten? Haben wir »den unendlichen Weiten des Weltalls« etwas anzubieten? Was?

Das Gefühl, mit Kindern zu reden

Wir überfliegen die Nachrichten, und wir fragen uns, wer hier der »Alien« ist.

In den USA kämpft Trump gegen das von den Medien (!) erklärte Wahlergebnis. Ich könnte zu meinen Texten vom 4.11., 6.11., 8.11. und 10.11.2020 eine weitere Litanei offener Fragen hinzufügen (etwa neue Stimmen zu den statistischen Anomalien), doch es wäre ein quantitativer Zuwachs, kein qualitativer. Ich sehe, wen der Sumpf als »Transition Team« für den greisen Biden aufgestellt hat (Link dazu); es sind Vertreter von Konzernen und den üblichen mir bis dahin unbekannten NGOs mit spannenden Geldquellen darunter, Stand 11.11.2020 haben sogar zwei Personen zuvor wohl direkt bei der George-Soros-Stiftung »Open Society« gearbeitet – man seufzt.

Meine Quintessenz der US-Wahl 2020 bleibt: Mit der Corona-Angst als Begründung wurde die notorisch betrugsanfällige Briefwahl gepusht (zum Glück schien die Angst nach der Wahl plötzlich weggefegt zu sein; siehe etwa @kaitlancollins, 7.11.2020). »Der Sumpf« hat aus 2016 und den E-Mail-Hacks gelernt. Wenn es bei den US-Wahlen tatsächlich Wahlbetrug gab, werden diesmal keine/kaum digitale Spuren hinterlassen worden sein. Wer sich als Zeuge vorwagt, wird mindestens lächerlich gemacht werden. Millionen Wähler fürchten, dass der Sumpf ihnen ihr Land stiehlt – und es nicht so bald wieder hergibt.

Meine Vorhersage (und ich hoffe sehr, hierin falsch zu liegen): Biden wird im Januar eingeschworen, sehr bald zugunsten von Harris aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten und sich in seinen ganz eigenen Sumpf zurückziehen. Harris wird Kriege vom Zaun brechen und niemand wird mehr davon sprechen, ob und wie Harris legitimiert ist. – Was auch immer es ist, das wir den Außerirdischen bringen wollen sollten, »die Kunst der klugen Selbstorganisation« ist es gewiss nicht.

Während in den USA eine Partei zurück ins Präsidentenamt drängt, in deren Reihen sich muslimische Israelhasser wohlfühlen, wird den »toleranten« Ländern Europas das Thema »Islamismus« aufgezwungen. In welt.de, 5.11.2020 gibt aktuell etwa ein Herr von der umbenannten SED seine Meinung zum »politischen Islam« kund, und er ist nicht der einzige, der das nun ganz doll schlimm findet. »Stoppen wir den politischen Islam!«, ruft gleich eine ganze Phalanx von Meinungsprofis etwa in welt.de, 30.10.2020. Ich könnte auch diese Liste lange fortsetzen – es wäre müßig. Ich frage, erstens: Wo finde ich den implizierten »unpolitischen« Islam? Wer sind denn bitte die in der islamischen Welt anerkannten »unpolitischen« Imame, welche predigen, dass die Aussagen des Islam mit politischer Konsequenz heute nicht mehr gelten? – Und dann frage ich zweitens: Wollen wir (unseren Umgang mit) Religion ins Weltall tragen? Unsere »rationale« Art, die Fragen unserer eigenen Existenz zu beantworten? Die realistische Art, mit denen umzugehen, die es tun?

Ich schaue die Menschen um mich herum an. Ich treffe auf Menschen, die alles glauben, was sie im Fernsehen sehen, und mich beschleicht das unheimliche Gefühl, wie mit Kindern sprechen zu müssen. Mit einem Menschen zu reden, dessen Weltbild vom Staatsfunk geformt wurde, ist wie Rechenaufgaben zu lösen mit jemandem, der gehirngewaschen wurde, 2 plus 2 für 5 zu halten – und der die Antwort »4« für unmoralisch hält. Wollen wir dem Weltall vorführen, wie schwer wir uns damit tun, unser Denken in rationale Bahnen zu lenken?

Und dann schaue ich mich selbst an, und der Gedanke, ich könne die Außerirdischen etwas lehren, oder sei auch nur klug genug, um von ihnen zu lernen, so ein Gedanke ist derart lächerlich, dass ich darüber nicht einmal lachen kann.

Je mehr ich über jene philosophische Frage nachdenke, um so rätselhafter klingt mir die Frage: Warum bitteschön sollten wir Menschen das Weltall besiedeln?

Wiederholt und millionenfach

Das Totalitäre kommt wieder »in Mode«. Der US-Sumpf stellt immer neue Listen seiner politischen Gegner auf, drohend und unverfroren (aktuell etwa CNN eine Liste der Politiker, die sich bislang weigerten, dem von CNN ausgerufenen Kandidaten zu gratulieren; siehe @ChrisStigall, 10.11.2020).

Es gibt einen Punkt, worin Totalitäre wohl leider richtig liegen – und einen anderen, in dem sie falsch liegen, und der die Richtigkeit des ersten Punktes in der Praxis annulliert.

Totalitäre liegen wohl leider richtig in der Erkenntnis, dass das menschliche Denken und seine daraus resultierende Fähigkeit zur Selbstorganisation nur bedingt »zukunftstauglich« sind.

Die Totalitären lagen aber in der Geschichte wiederholt und millionenfach tödlich falsch darin, zu glauben, sie selbst hätten genug Einsicht in die Natur des Menschen, um den Menschen vorzugeben, wie sie denken, fühlen und leben sollten, mit dem Ziel gemeinsam »zukunftsfähig« zu sein.

Es ist ja ein bekanntes Praxisproblem: Das, was es braucht, um an die Macht zu gelangen, disqualifiziert einen Menschen oft persönlich wie moralisch, andere Menschen irgendetwas über das Leben lehren zu wollen. (Haben Sie mal einen EU-Politiker reden gehört?!)

Wir Menschen kannten ja eine Art »Technologie«, gemeinsam klüger zu werden – die »Demokratie«; doch diese Technik hatte (mindestens) eine Schwachstelle, die Propaganda (und neuerdings dazu die Briefwahl).

Es ist nicht, was ich mir wünsche, doch es ist, was ich für den Weg halte, der uns heute vom Horizont her entgegen kommt: Die Zukunft der weltweiten Menschheit wird in einem Netzwerk »soft-totalitärer« Staaten spielen. Mit »soft« meine ich, dass Menschen zum Gehorsam verführt statt gezwungen werden (»nudging«, Appell an Spieltrieb, Traditionsappelle, Moralkampagnen, etc.).

Aus dem Ameisenbau

Was ist nun meine Antwort aufs Fermi-Paradoxon? Wenn ich ein Realist bin, werde ich sagen: Alle Lebewesen sind an ähnliche physikalische (und damit auch vermutlich biologisch ähnliche) Gesetze gebunden wie wir. Das heißt, dass für sie Hunderte von Jahren lange Reisen ein ebenso unüberwindbares Hindernis darstellen wie für uns, dass sie dazu genauso wenig motiviert sind wie wir – und dass es schon ein magischer Zufall sein müsste, dass sie es genau jetzt tun und ausgerechnet genau bei uns vorbeikommen.

Der Träumer in mir aber neigt zum »überlegene-Technik-Argument« (vergleiche auch den Essay »Ameisen und Zähneklappern«). Vielleicht ist die Technik und Existenzform jener Wesen der unseren um so viele Dimensionen überlegen, dass wir nichts an ihnen begreifen können, so wie eine Ameise wahrscheinlich keinen Begriff vom Menschen und seinen Werken in ihrem Verstand bereithält.

Deren Technologie ist unserer in solcher Größenordnung überlegen, dass sie nicht einmal von unserem Technologie-Begriff erfasst wird. Vielleicht verhält sich deren Technologie zu unserer wie das modernste Militärflugzeug der Menschen zum Stock, mit dem ein Affe die Ameisen aus dem Ameisenbau holt.

Die Weltall-Regel

Wie ein wiederkehrender Akkord, wie eine beständig lauter werdende Melodie, so höre ich dieser Tage immer lauter jene denkexperimentelle Frage: Ja, wir halten uns für toll – doch was ist es wirklich, dass wir als Menschheit anbieten könnten?

Wir hörten manche kluge Lebensregel, ob »liebe deinen Nächsten«, »was du nicht willst, dass man dir tu…« oder natürlich Kants Maxime. Alles schön, alles gut, nichts davon ohne Tücken. Ich wage heute eine neue These, eine nur zur Hälfte im Spaß gemeinte.

Wir kennen alle »die goldene Regel«. Ich will die »Weltall-Regel« aufstellen: Lebe ein Leben, dass Außerirdische motivieren könnte, mit dir Kontakt aufzunehmen.

Vielleicht werden die Außerirdischen mit dir Kontakt aufnehmen wollen, um etwas von deiner Weisheit zu lernen.

Vielleicht werden die Außerirdischen mit dir Kontakt aufnehmen wollen, weil dein Leben so außergewöhnlich und interessant ist, dass sie dich als einen der ihren betrachten.

Und wenn dann die Außerirdischen mit dir Kontakt aufnehmen, wenn sie dich verstehen, wenn du einer von ihnen bist, dann hast du endlich eine Erklärung gefunden, warum sich so viele der anderen Leute auf diesem Planeten für dich wie Außerirdische anfühlen.

Weiterschreiben, Wegner!

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